Dienstag, 21. Oktober 2008

sachen gibts :-)

bericht aus 20min-online:
Diebe klauen einen Sandstrand

Ein Diebstahl der ungewöhnlichen Art sorgt auf der Karibikinsel Jamaika für Furore. An der Nordküste wurde der gesamte Strand eines geplanten Ferienresorts gestohlen. Die Polizei steht vor einem Rätsel.

«Es ist verrückt, was heutzutage in Jamaika geschieht. Absolut verrückt!» Mit diesen Worten reagierte ein Kommentator der Zeitung «The Jamaican Star» bereits im Juli auf die Meldung, dass ein ganzer Strand im Norden der Insel einfach verschwunden war. «Wie in Gottes Namen stiehlt man einen Strand?», fragte sich der Kommentator weiter. Mit gutem Grund, denn nach Schätzungen der Polizei wurden rund 500 Lastwagenladungen weisser Sand (insgesamt mehrere hundert Tonnen) von den Dieben abtransportiert.

Auch drei Monate nach der Tat stehen die Behörden vor einem Rätsel. Es gibt gemäss Medienberichten nach wie vor keine Spur von den Dieben und vom Sand. Fest steht nur, dass am Strand von Coral Springs an der Nordküste der Insel der Bau einer Feriensiedlung geplant war. Die Investoren stoppten das 120-Millionen-Franken-Projekt, nachdem der Sand auf einer Länge von 400 Metern abtransportiert wurde.

Polizisten in Diebstahl involviert?

Auf der Hand liegt der Verdacht, dass benachbarte Resorts hinter dem spektakulären Diebstahl stecken. Tatsächlich soll gemäss lokalen Medienberichten ein Teil des Sands auf anderen Stränden der Nordküste aufgetaucht sein. Bislang gab es aber noch keine Verhaftungen. Mark Shields von der jamaikanischen Polizei sprach gegenüber der BBC von einer «sehr komplexen Ermittlung», die viele Aspekte beinhalte. Er räumte ein, dass möglicherweise Polizisten mit den Dieben unter einer Decke stecken.

Kritiker behaupten gemäss dem britischen «Guardian», dass Entwicklungsprojekte an den jamaikanischen Stränden schon lange durch Korruption beeinträchtigt werden. Die oppositionelle People’s National Party verdächtigt die Regierung der Vertuschung, obwohl Premierminister Bruce Golding die Affäre zur Chefsache erklärt hat. «Die Regierung streut uns Sand in die Augen», schrieb ein anonymer Kritiker auf einer Website.

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