Montag, 14. Januar 2008

4 von 215

ich war heute wiedermal im kinepolis in schaffhausen. "tödliche versprechen" stand auf dem programm. ein teils schockierender film mit einem spannenden ende und einem tollen viggo mortensen.
wir waren ganze 4 personen im 215plätzigen saal nummer 4:o)
hier die zusammenfassung von cineman.ch:
Körper, Körper, überall Körper, gefüllt mit Eingeweiden, Muskeln, Sehnen, Knochen. Und wenn man sie öffnet, fliesst Blut in Strömen. Bei «Eastern Promises» geschieht das schon in den ersten Minuten: Der Film beginnt mit einem russischen Gangster, dem beim Barbier die Kehle aufgeschlitzt wird. Darauf Szenenwechsel in die Notfallstation eines Londoner Spitals: Eine junge Frau wird mit Blaulicht eingeliefert. Sie liegt in den Wehen, ihre Plazenta löst sich zu früh. Zu sehen ist eine blutrote Ledertasche, die auf ihrem blutdurchtränkten Schoss liegt. Das Blut fliesst immer weiter, das Kind wird geboren, die Frau stirbt.

Die Hebamme Anna (Naomi Watts) nimmt sich des Säuglings an. In der Ledertasche findet sie das Tagebuch der Toten. Sie lässt es von ihrem Onkel Stepan (der polnische Regisseur Jerzy Skolimowski) ins Englische übersetzten. Anna erfährt, dass die tote Russin zur Prostitution gezwungen wurde. Eine Visitenkarte führt sie in ein Restaurant namens Trans-Siberian. Der Besitzer Semyon (Armin Mueller-Stahl) ist ein freundlicher älterer Mann. Er verspricht zu helfen. Tatsächlich will Semyon aber das Tagebuch, das ihn als Boss der Russenmafia in London enttarnt. Sein Sohn Kirill (Vincent Cassel) soll es besorgen, ihm zur Seite steht der schweigsame Chauffeur Nikolai (Viggo Mortensen).

David Cronenberg erzählt diese Geschichte düster und schnörkellos. Nach seinem letzten Werk «A History of Violence» ist auch «Eastern Promises» eine klassische Gangstergeschichte (nach einem Drehbuch von Stephen Knight). Die Figuren sind klar gesetzt: Mueller-Stahl der König, Cassel der Prinz, Mortensen der Diener. Auf den ersten Blick scheint das weit weg von Cronenbergs Horror-Geschichten der Achtzigerjahre. Doch bei genauerem Hinschauen ist alles da, was das Schaffen des Kanadiers auszeichnet: Der neugierige Blick auf den menschliche Körper, der so leicht zu verletzen ist und vor dessen Innerem wir uns fürchten. Oder die Krypto-Organisationen, die im Verborgenen ihre Geschäfte treiben. In «Videodrome» war es eine seltsame Firma mit Namen Spectacular Optical. Heute ist es die Russenmafia in ihrem Lokal, dem Trans-Siberian. Oder der sexuelle Subtext, der hier in der latent homoerotischen Beziehung von Kirill zu Nikolai zum Ausdruck kommt.

Doch im Zentrum des Films stehen seine Figuren, die - von keiner kennt man mehr als den Vornamen - losgelöst von der «normalen» Welt scheinen. Vor allem Viggo Mortensen bleibt in Erinnerung in der Rolle des lakonischen Nikolai, der auch mal eine Zigarette auf seiner Zunge ausdrückt. Gegen Ende des Films gibt es eine gut fünfminütige Kampfszene in einem Dampfbad, in der sich der nackte Mortensen gegen zwei mit Messern bewaffnete Angreifer wehren muss. Kaum eine Action-Szene wird im kommenden Jahr derart spannend sein.

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